Ich fotografiere, seit ich die erste Kamera geschenkt bekam. Das war Ende der 90er der Fall. Zu Zeiten, als die Kamera noch analog war und Filme entwickelten werden mussten. Ich verbrauchte pro Monat manchmal drei Filme à 36 Bilder. Als wir zum Schulaustausch nach Paris fuhren, gab es anschließend einen Austausch der Bilder. Jeder konnte Fotos mitnehmen, und anschließend durften sich andere Fotos heraussuchen, die nachgemacht wurden. Ich hatte die mit Abstand größte Sammlung von sicher rund 60 Fotos .
Meine erste Digitalkamera war die Samsung DigiMax V4, mit 4 MP und 3fach Zoom, vor allem aber einem ausgezeichneten Makro, während man die Zoomfunktion und Panoramaaufnahmen generell vergessen konnte. Diese kleine Kompaktkamera hielt von 2003 bis 2010 durch. Danach bekam ich die Canon Powershot G9 geschenkt, von der ich mir dieses Jahr den G16-Nachfolger erworben habe.
In den analogen Jahren fotografierte ich hauptsächlich Wolken, was mit meinem Spezialinteresse Wetter zusammenhing, das ich sehr exzessiv in der Kindheit und Schulzeit betrieben habe. Mit dem digitalen Zeitalter sattelte ich auf Makros um, etwa Blüten & Regentropfen, später kamen s/w-Fotografie (“Streetfotografie”), Schatten und Wasserspiegelungen hinzu. Ich erweiterte mein Repertoir zudem um Natur- und Bergaufnahmen, und um Architekturdetails – gerade die mittelalterlichen Sakral- und Profangebäude haben es mir angetan. Wenn ich woanders Bilder von Fernsichten auf Gipfeln sehe, werde ich schnell unrund, wenn diese nicht beschriftet wurden. Ich möchte immer wissen, welche Gipfel in der Ferne man sieht. Ebenso möchte ich wissen, aus welchem Jahrhundert die Kirche stammt, ihre Entstehungsgeschichte. Ein Bild ist für mich nicht einfach ein Bild, das Emotionen transportiert, sondern auch Informationen. Darum sind meine Wanderberichte oftmals recht detailreich ausgeschmückt, um dem Informationsgehalt Rechnung zu tragen. Das gefällt nicht jedem, ist aber inzwischen zu meinem Markenzeichen geworden. In Zeiten, wo Speicherplatz im Web nur noch eine untergeordnete Rolle spielt, gibt es für mich keinen Grund, Bildberichte auf ein Minimum zu beschränken.
Es heißt gelegentlich, dass Autisten eine andere visuelle Wahrnehmung besitzen (nicht alle tun das!); sie nehmen eher Details als das Ganze wahr. Sie sehen die einzelnen Bäume statt den Wald, die Gräser statt die Wiese, die einzelnen Eigenschaften eines Reklameschilds statt nur “Werbung”. Ich weiß nicht, ob ich eine besondere Wahrnehmung habe. Fotografen gibt es wie Sand am Meer, nicht zuletzt, seit jeder mit seinem Handy auch fotografieren kann, und natürlich gibt es sehr viele Fotografen, die sich auf Details spezialisiert haben. Autisten haben hier keine Sonderstellung – aber neigen eher dazu, auf Details wertzulegen als z.B. auf Landschaftsfotografien.
Ich möchte nachfolgend ein paar Aufnahmen meiner Spezialmotive präsentieren.
1. Wasserspiegelungen




2. Streetfotografie





3. Schatten



4. Architektur



5. Gipfel in der Ferne


6. Bäume



7. Tiere



Ohja, da haben wir definitiv was gemeinsam. Eckdaten bei mir: Begonnen 1982 mit einer Kodak Ektra 110, ab 1986 dann die erste analoge Spiegelreflex (Revue AC4SP), seit etwa 2002 eine analoge Canon EOS, seit 2009 dann eine digitale Canon EOS.
Fast von Anfang an gerne Serien gemacht, die Geschichten erzählen und mir immer gewünscht, daraus „mehr“ machen zu können. Und fast von Anfang an nie so richtig die Möglichkeiten dazu gehabt :-(
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