Das “Dazwischenleben” meistern

In einer Diskussion auf Twitter* wurde vor kurzem bemängelt, dass die besten Ratgeber für die Arbeit nichts nützen, wenn Autismus nicht verstanden worden ist. Es sei unter Umständen geschickter, arbeitsspezifische Erklärungen zu machen als universell gültige Statements abzugeben (z.B. ist “liebt monotone Arbeiten” eher unpassend, wenn es um journalistische Tätigkeiten oder Sozialberufe geht, die mitunter erfordern, sich schnell auf neue Situationen einzustellen). Zudem sind die aufgezählten Stärken und Fähigkeiten nur dann einsetzbar, wenn bestimmte Voraussetzungen geschaffen werden.

* anscheinend habe ich wieder mal nicht verstanden, worum es ging, aber egal, im Schreibprozess geschehen die wunderbarsten Dinge und am Ende bin ich doch zufrieden, auch wenn ich an anderer Stelle herauskam als geplant war. Continue reading

Advertisement

Stärkenorientiert denken

SI

Ein paar Worte zum heutigen Autistic Pride Day.

Ich muss gestehen, dass ich mit dem Begriff Pride wenig anfangen kann, auch wenn ihn viele Autisten oder Aktivisten anderer Pride Days anders einordnen. Weder habe ich mir ausgesucht, wo ich geboren wurde (= Nationalstolz) noch, dass mir bei der Geburt ein zusätzliches X-Chromosom zugewiesen wurde (= “XXY pride”) noch dass ich Autist bin (= “autistic pride”).

Meine Identität nehme ich so an wie sie ist. Ich arbeite an meinen Schwächen, ich werbe für meine Stärken. Unter den genannten Stärken von andereren BloggerInnen, z.B. BloggerAspekte, Sinnesstille oder Something Autrageous, möchte ich heute eine besonders hervorheben: Spezialinteressen! Continue reading

Sechs verlorene Jahre?

40

Sechs Jahre studierte ich im schönen Innsbruck – mit unbegrenzten Möglichkeiten, sich alpin auszutoben. 27 Wanderungen habe ich gemacht, die meisten im Sommer und Herbst. In den vergangenen Monaten hatte ich wieder öfter die Gelegenheit, in meine alte Heimat zurückzukehren, die ich eher als Heimat empfand als den Ort meiner Kindheit und Jugend. Ich wurde dort so sesshaft, dass ich nicht mehr aus Österreich zurückkehren wollte. Erinnerungen an die Studienzeit habe ich aber kaum noch. Es war ein langer Selbstfindungsprozess – lange vor der Diagnose Asperger. Continue reading