Zur Abwechslung einmal eine kleine Rückschau auf einen oscarprämierten Film über den Mathematiker Alan Turing, der die Enigma-Maschine der Deutschen im Zweiten Weltkrieg entschlüsselt hat. In Summe fand ich den Film sehr gut, großteils glaubwürdiger Plot, bis in die Nebenrollen exzellent besetzt. Unzweifelhaft ist aber auch, dass Turing als (Asperger-) Autist dargestellt wurde und das über die gesamte Spiellänge so klischeehaft, dass es für mich schon weh tat beim Zusehen. Vorsicht Spoiler! PS: Der Film ist von 2014, ich habe ihn erst jetzt auf eine Empfehlung hin auf Netflix entdeckt. Continue reading →
Im Lockdown Ende März im Prater: Weltuntergangsstimmung mit Vogelzwitschern
Ich muss mein Leben alleine bestreiten und den Großteil der Konflikte mit mir selbst ausmachen. Die äußeren Konflikte und die inneren Konflikte. Es gibt momentan nicht viele Menschen abseits virtueller Kontakte, mit denen ich ernsthaft und tiefsinnig reden kann. Das war vor der Pandemie schon so. Die Pandemie hat Spreu von Weizen getrennt, sie hat aber auch offen gelegt, dass viele gute Bekannte selbst total im Sand sind und mit sich selbst genug zu tun haben. Virtuell ist gut und schön, aber wenn ich zeitversetzt antworten kann, dann hab ich in der Zeit dazwischen genug Gelegenheit für Hirnfasching und Kreisgedanken. Es wird höchstens temporär unterbrochen. Ich weiß, wovon ich rede, ich hatte Phasen exzessiven Internetkonsums und stieß eine reale Person nach der anderen vor den Kopf damit.
Vielleicht sollte ich mir keine Gedanken darüber machen, dass ich zu viel jammere und mich zu wenig daran erfreue, was ich habe. Es ist mein Blog, ich kann schreiben was ich will und (nicht nur) in Zeiten einer Pandemie fürchte ich, dass es vielen ähnlich geht wie mir, mit ihrer eigenen individuellen Geschichte eben. Jeder hat Träume, jeder hat sich sein Leben irgendwie vorgestellt oder kann rückblickend zumindest sagen, so lief das gut, so lief das schlecht. Die Pandemie ist wie ein Brennglas auf die Fähigkeit, mit einschneidenden Veränderungen umzugehen. All das, was in der Vergangenheit geschah, wird in der Gegenwart noch einmal konzentriert wiedergegeben.
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