Hinweis vom 02.09.19: Nachdem mein Beitrag unter einem Youtube-Video über die Ursachen von Autismus verlinkt wurde: Ich distanziere mich ausdrücklich von der Aussage, ich würde mit dem Beitrag hier andeuten wollen, die Darmflora hätte direkte Auswirkungen auf die Ausprägung von Autismus-Symptomen. Wer meinen Beitrag zu Ende liest, wird feststellen, es gibt keine Beweise dafür!
In Elternforen stößt man immer wieder auf Erfahrungsberichte, wo auf bestimmte Diäten geschworen wird, die angeblich autistische Symptome zurückbilden lassen. Als ich im Herbst 2014 über den Österreichischen Autismuskongress in Wien (20-21.09.14) recherchierte, stieß ich auf zweifelhafte Vorträge wie ‘”Lass Nahrung deine Medizin sein” – Warum eine Diät-Behandlung bei ASS?‘ und ‘Fehlernährung bei ASS‘, und weiters ‘Biomedizinische Behandlungen bei Autismus‘. Der eine Vortragende (John Kucera) kommt direkt von AutismSpeaks, die andere (Dominguez-Shaw) ist Ernährungsdiätspezialistin bei Autismus und ADHS.
Vor ein paar Tagen ließ das reißerische “Wissenschafts”-TV-Magazin Galileo mit einer Meldung über eine Datenbank in den Niederlanden aufhorchen, die Stuhlproben sammelt, um Therapien z.B. gegen lebensbedrohliche Durchfallerkrankungen zu entwickeln, indem Fäkalien eines gesunden Spenders transplantiert werden.Galileo ging noch einen Schritt weiter und spekulierte über eine Anwendung bei Autismus (keine anderes Medium, auch speziell in den Niederlanden, konstruierte hier einen Zusammenhang). Laut Organisatoren der Datenbank gibt es bisher keine wissenschaftlichen Beweise dafür, diese Therapie bei Autismus anzuwenden. Davon abgesehen ist das Verfahren offiziell noch gar nicht zugelassen. Continue reading