Wie wichtig sind Routinen?

Mich heilt nur die Natur

Die übliche Reaktion auf die Kundmachung depressiver Verstimmungen ist die Empfehlung, “unter die Leute zu gehen!” bzw. “rauszugehen.” Dabei erleben viele Autisten meist eine Gratwanderung zwischen dem Wunsch nach mehr Sozialkontakten und der gleichzeitigen Erschöpfung nach sozialen Aktivitäten. Diese sind selten den autistischen Bedürfnissen angepasst. Die Anfahrt kann bereits energieraubend sein, das Lokal hellhörig und laut, Stimmengewirr, klapperndes Geschirr, Verkehrslärm, Zigarettenrauch. Auch größere Gruppen sind anstrengend, wenn man mehrere Gespräche gleichzeitig hört. Für viele Autisten ist das eigene Zimmer oder die eigene Wohnung ein heiliges Refugium, ein wichtiger Rückzugsort, nach den eigenen Bedürfnissen eingerichtet. Abgeschirmt (bestenfalls) von Umgebungslärm, das Gegenteil von Menschenmassen in der Stadt und überfüllten Öffis. Continue reading

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“Das haben aber viele – sind das auch alles Autisten?”

Das Bild zeigt eine Nelkenart auf einem waagrecht hervorstehenden Pflanzenstängel über Waldboden.
Autismus: Der Blick fürs Detail

Wenn ich über Probleme durch meinen Autismus im Alltag spreche, was ohnehin nur sehr selten vorkommt, höre ich oft: “Das kenne ich auch, das haben viele Leute.” Großteils ist es den Leuten, die diese Aussage treffen, wahrscheinlich nicht bewusst, dass sie uns Autisten damit absprechen, autistische Besonderheiten aufzuweisen. Denn eines ist wichtig: Es gibt kein Alleinstehungsmerkmal bei Autismus! Erst die Anzahl spezifischer Merkmale (gemäß den derzeitig gültigen Diagnosekriterien, die sich im Laufe der Jahrzehnte immer wieder wandeln bzw. anders gewichtet werden), die zeitliche Beständigkeit und die resultierenden Beeinträchtigungen in verschiedenen Lebenssituationen (Beruf, Alltag, Freizeit, Familie) qualifiziert für eine Autismus-Diagnose. Continue reading

Suche nach neuen Bewältigungsstrategien

linumaustria

So langsam scheine ich die Talsohle durchschritten zu haben. Ich suche jetzt nach einem Ausweg aus der ganzen Misere. Mit der Wohnung habe ich vorerst beschlossen, mit dem Jetzt zurechtzukommen und mir mit der Wohnungssuche bis Herbst Zeit zu lassen. Oberste Priorität hat die Gesundheit. Da bin ich derzeit dabei, mich einzulesen in das Thema Schuhe, Belastung, Trainingsaufbau, Dehnen und CO. Dank Masseurin und Physiotherapeut-Vortrag hab ich wertvollen Input bekommen und muss das jetzt verarbeiten und einordnen, wie mir das künftig weiterhelfen kann. Die letzten kurzen Wanderungen waren nicht von Erfolg gekrönt, obwohl sie mental Balsam waren. Die Schmerzen sind aber bereits auf kurze Strecken zu deutlich, um in den nächsten Wochen auch nur annähernd an leichte Wanderungen zu denken. Continue reading

Wege aus der Kopfkrise

Meistens sind es wiederkehrende Gedankenstrudel, die sich verhaken und dann in die Schlaflosigkeit führen. In der Müdigkeit passieren wieder Fehler, Missverständnisse und die Reizempfindlichkeit ist heraufgesetzt. Es wäre vermessen zu sagen, dass alle aufgezählten Strategien immer helfen – am meisten helfen würde mir ein Partner oder ein Haustier, vorzugsweise Hund oder Katze. Das ist aber in meinem Lebensentwurf beruflich nicht umsetzbar, also muss ich mein chronisch erhöhtes Stresslevel anders erniedrigen. Die Idee für diese Auflistung kommt von Amy’s Blog – danke an dieser Stelle! Continue reading